Freimaurerei allgemein

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Was sind Freimaurer für Menschen?

Freimaurer sind im Großen und Ganzen normale Männer. Mit beiden Beinen auf dem Boden stehend, verankert in Beruf und Familie, interessiert an Kunst und Kultur und dem Genusse natürlich nicht abgeneigt, vielfältig aktiv und engagiert sowie mit einem großen Herz für soziale Anliegen der Menschen in ihrem Umfeld.

Gemeinsam ist allen Freimaurern, dass sie Mitglied einer Johannisloge sein müssen. Die Loge ist die kleinste Organisationseinheit der Freimaurer und ihr Versammlungsort. Die Johannislogen (auch Johannisfreimaurerei oder „Blaue Logen“ genannt) bilden weltweit die Grundlage der Freimaurerei. Benannt sind sie nach Johannes dem Täufer als Schutzpatron der Steinmetzgilden. Hier kann man die ersten drei traditionellen Grade – Lehrling, Geselle und Meister –  erlangen.

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Siegel der GNML 3WK

Welche Voraussetzungen sind zu beachten?

Nach alter Tradition und dem Brauchtum der Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ dürfen nur Männer Mitglied unserer Loge werden. Die Freimaurerei ist ein ethischer Männerbund. Und damit sind die Gemeinsamkeiten abschließend aufgezählt. Freimaurer müssen weder der gleichen Nation angehören, noch in Religion oder politischer Gesinnung übereinstimmen. Sie haben nicht den gleichen Kultur- oder Sprachenkreis. Auch brauchen sie nicht die gleichen Berufe zu haben oder akademische Abschlüsse vorweisen. Sie müssen nicht alle hochgebildet und einflussreich sein oder gar die selben Hobbies haben. Daraus ergibt sich auch, dass sie ganz sicher nicht alle einer Meinung sein müssen. Wer also nur Gleichgesinnte sucht oder nur seine Gesinnung predigen möchte, wird sich bei den Freimaurern kaum heimisch fühlen. Hier treffen Männer aufeinander und verpflichten sich freiwillig zur brüderlichen Liebe, zur gegenseitigen Unterstützung, zur Geheimhaltung der alten Rituale und Bräuche sowie zum gegenseitigen Vertrauen, die sich „normalerweise“ eher nicht begegnen würden.

Was ist mit der Geschichte der Freimaurerei?

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Zirkel und Winkelmaß

Die Geschichte der Freimaurerei gibt es übrigens nicht. Nur Geschichten. Viele Strömungen und Nuancen, Irrwege und Fehler. Starke Einflüsse, Goldene Zeitalter, große Gestalten und kleine Gauner. Anekdoten und Begebenheiten, Zusammenschlüsse und Zerfall, Verbote und Protektionen. Selbstbewusste Darstellungen und Fälschungen der Ahnentafeln, ebenso wie Impulse in Politik und Gesellschaft, Karitatives und Menschliches, doch auch Anbiederung und Kriminelles.

Aber bei all dem ist sicher: die Idee der Freimaurerei hat das alles überstanden. Logen sind nicht Geschichte, aber sie haben Geschichte. Sie haben politische und religiöse Systeme aller Couleur überstanden. Vieles mehr könnte berichtet werden und die Geschichten über die Freimaurerei füllen Bände oder gar Bibliotheken. Aber Geschichte wird jeden Tag auf’s Neue geschrieben. Viele Bücher machen tiefer mit den historischen Fakten vertraut. Es lohnt sich.

Was gibt es zum Ritual zu sagen?

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Baumeister Hiram im Garten des Logenhauses

Die symbolische Aufnahme zum Freimaurer, wie alle Logenarbeiten, auch Tempelarbeit genannt, erfolgt nach überliefertem Ritual und Brauchtum. Die Ursprünge gehen auf die Steinmetzbruderschaften und deren Dombauhütten zurück.  Die Freimaurerei ist ein Einweihungsbund (Initiation). Die Rituale können im Internet recherchiert werden und sind schon lange nicht mehr geheim. Aber auch Taufen, Eheschließungen und Beerdigungen sind allgemein bekannt und verfilmt; sie zu erleben oder mit zu erleben, bedeutet aber etwas ganz anderes und kann nur vom Einzelnen, vom Beteiligten erfasst und durchlebt werden. So sind die freimaurerischen Arbeiten gleichfalls Erlebnisse. Mal besser und intensiver, mal ruhiger und routinierter, doch tatsächlich erst nach vielen Wiederholungen verständlich und erhebend.

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Mittelalterliches Steinmetzzeichen

Das Ritual ist das verbindende äußere Element des Bundes. Die Rituale der einzelnen Lehrarten (Großlogen) sind in Deutschland und auch weltweit nicht identisch, aber doch so ähnlich, dass man es auch ohne die Kenntnis der Lehrart oder der verwendeten Sprache verstehen kann. Gleich sind weltweit die Grade der Johannislogen Lehrling – Geselle – Meister. Alle Brüder durchlaufen diese Reihenfolge, unabhängig von ihrer sonstigen Stellung in der Gesellschaft, ihres Alters oder ihrer Kenntnisse. Die gemeinsame Durchführung einer Logenarbeit im freimaurerischen Tempel erfordert neben der Kenntnis des Rituals, Aufmerksamkeit und Einfühlungsvermögen, Präsenz und Ruhe. Der Tempel bietet keinen Platz für Alltagssorgen, die Loge schon. Nach getaner Arbeit bei einem Glas Wein oder Bier zusammen zu sitzen, gemeinsam zu essen und über die Dinge zu reden, welche uns bewegen, gehört ebenso zum Ritual der Freimaurerei.